Vom Unfug zum forschenden Lernen

Für 30 Erstklässler und Grundschüler begann ihre Montessori-Schulzeit mit einer bunten und liebevoll gestalteten Willkommensfeier.

Fotos: Kirsten Döhla

30 aufgeregte Kinder saßen in Begleitung ihrer Familien erwartungsvoll mit ihren bunten Schultüten in den Bänken der Kapelle des Ordens der Schwestern vom Guten Hirten. Für einige von ihnen war es der erste Tag im Montessori-Zentrum, andere hatten schon das Kinderhaus besucht und trafen in ihrer neuen Rolle als Schulkinder die Kinderhausfreunde wieder, die alle Neuen mit einem „Mutmachlied“ begrüßten.

Mit dem Sprechstück „Die Geschichte vom Streit der Farben“ begrüßten die Grundschüler bis zum 3. Schuljahr den Neuzuwachs und zeigten ihnen, was auf sie alle zutrifft: Jedes Kind ist wie jede Farbe einzigartig, alle sind sehr unterschiedlich, aber alle zusammen ergeben ein buntes Bild oder einen wundervollen Regenbogen. So ist es auch an unserer Schule: Jedes Kind darf sein, wie es ist und seinen individuellen Platz einnehmen.

Diese Botschaft griff die Schulleiterin Ulrike Molter-Nawrath in ihrer Rede auf. Sie betonte die Wichtigkeit, in der Schule ausprobieren zu dürfen und neugierig sein zu dürfen. Die Montessori-Schule sorge dafür, dass alle Kinder ihre Stärken und ihre Interessen entdecken, ihre Lernwege selbst bestimmen und sich die Zeit nehmen können, die sie brauchen. Und -mit Verweis auf „Michel aus Lönneberga“- betonte sie, dass auch aus sogenanntem Unfug heraus viel Positives entstehen kann, denn Unfug (von Erwachsenen deklariert) basiert zumeist auf Neugier, auf dem Drang des Ausprobierens und des Erforschens und wird, wenn die Bestrebungen von Kindern, ihre Neugierde und ihr Forscherdrang eine kindgemäße und anregende Umgebung erhalten, somit zum forschenden Lernen.

Frau Molter-Nawrath begrüßte auch die Eltern als Lernpartner, die mit den PädagogInnen und den SchülerInnen gemeinsam deren Lernweg begleiten und Schule und Zentrum gestalten. Sie wünschte den Eltern das Vertrauen in die Entwicklungskräfte ihres Kindes und in die Professionalität und Erfahrung der Pädagoginnen und Pädagogen.

Nach der musikalischen Einlage mit modernen Pop-Songs durch die Grundschüler der 4.-6. Jahrgangsstufe begrüßte der Pastoralreferent Matthias Adler-Machill die Grundschulkinder mit sehr anschaulichen Vergleichen zwischen ihnen und wachsenden Pflanzen. Einen Rückblick auf ihre Einschulung und ihre Aufgeregtheit gab die Schülersprecherin Viola Leukert. Sie machte den neuen Mitschülerinnen und Mitschülern Mut und wünschte ihnen wachsende Neugierde und viele Freude in der Schule.

Zwischen den Begrüßungen spielten Marie Graser, Cosima Lerch und Jakob Reimann aus der Sonate für drei Geigen von James Hook den 1. Satz ‚Allegro con spirito‘. Den Schlusspunkt der Feier setzten alle Grundschüler mit dem gemeinsam gesungenen Lied „Unsere Schule, die ist bunt“.

Nach der Feier ging es dann unter den Erwachsenen bei Kaffee und Kuchen zwangloser zu, während die Kinder endlich mit den MitschülerInnen in die Gruppenräume gehen konnten, wo sie sich zusammen auf das „richtige“ Schulleben vorbereiteten.

„Alte Hasen“ aus den C-Gruppen (Sekundarstufe I) verkürzten die Wartezeit der Eltern durch Informationen und Führungen über den Schulcampus.

Weitere Fotos finden Sie in der Bildergalerie.

Wir danken ganz herzlich Frau Kirsten Döhla für die Fotos (www.kirsten-doehla.de).