Aber genauso lange war unklar, ob der Besuch überhaupt stattfinden würde, denn einen länder- und kulturübergreifenden Termin und rechtzeitig ein Visum zu bekommen, alles erschwert durch die Pandemie, war kein einfaches Unterfangen. Schließlich war es doch soweit und Herr Janak besuchte unser Zentrum vom 13. bis 15. Juni. Ermöglicht wurde das alles durch unsere Partnerorganisation, der Direkthilfe Nepal e.V. und ihrer Vorsitzenden Ursula Ochs. Der Besuch war für unseren Gast in vielerlei Hinsicht überwältigend. Eine Reise nach Europa, zumal nach langen Einschränkungen durch Corona, auch in der eigenen Schule, war schon eine große Herausforderung für ihn. Dann die so gänzlich unterschiedlichen Eindrücke unseres Schulsystems im Allgemeinen und unserer Montessori-Schule und unseres Kinderhauses im Besonderen, waren eine weitere. Er war sehr begeistert von dem, was er gesehen hat, und nahm viele Ideen mit nach Nepal.

Herr Janak war jedoch nicht nur gekommen, um sich einen Eindruck von der pädagogischen Arbeit im Montessori-Zentrum zu verschaffen, sondern auch, um mit uns gemeinsame Projekte auszuloten. Diese sollten nach Vorstellung unserer Kolleg*innen zunächst einmal auf digitaler Ebene zwischen den Lehrkräften stattfinden, um dann zu überlegen, ob wir gemeinsame digitale Schülerprojekte angehen könnten. Beispielsweise könnten die Schüler*innen digitale E-Books zu einem Thema, z.B. Nachhaltigkeit, erstellen, mit kleinem Quiz und Aufgabenstellungen versehen, die die Schüler*innen dann gegenseitig beantworten. Daraus könnten sich auch zukünftig gemeinsame Videokonferenzen ergeben, deren Organisation allerdings wegen der sehr unregelmäßigen Ferienzeiten in Nepal und der Zeitverschiebung nicht ganz so einfach wird. Auch ist die technische Ausstattung der nepalesischen Schüler*innen mit unserer nicht zu vergleichen. Weitere Ideen waren etwa ein Praktikum unserer Abiturient*innen in der Schule in Nepal oder ein Lehreraustausch. Auf jeden Fall meldete Herr Janak uns zurück, dass es ihm sehr gefallen hat und er viele und wertvolle Anregungen in Bezug auf die Weiterentwicklung seiner Schule in Nepal mitnehmen konnte. Wir danken allen, die diesen Besuch möglich gemacht und unterstützt haben.

Zum Hintergrund:

Seit 2015 unterstützt das Montessori-Zentrum über den Verein Direkthilfe Nepal e.V. ein Bildungsprojekt für Kinder aus armen Familien in Amppipal/ Nepal mit Spenden. Zunächst war darüber hinaus die Janata English School, eine kleine ländliche Grundschule in Amppipal, unsere Partnerschule. Wir haben sie dabei unterstützt, Erdbebenschäden zu beheben und zusätzliche Leistungen, wie Mittagessen, Materialausstattung und Ausflüge, anzubieten. Diese Partnerschaft endete und die Kinder aus dem Projekt in Amppipal wechselten zur Old Capital Secondary School (OCS) in Gorkha, wo sie im Internat leben können, und von uns weiter unterstützt werden.