Maria Montessori

Am 07.03.2024 kommt bundesweit ein neuer Spielfilm über Maria Montessori in die Kinos.

Spielfilm, Frankreich, Italien, 100 Minuten, FSK: ohne Altersbeschränkung; © Neue Visionen Filmverleih GmbH

Revolutionäre Bildungsansätze: Maria Montessori (Jasmine Trinca) erkennt und lenkt das große Lernpotential ihrer kleinen Patienten © Neue Visionen Filmverleih GmbH

Freiheit statt Disziplinierung: Maria Montessori (Jasmine Trinca) hat verstanden, welche Schätze in den Kindern verborgen sind. © Neue Visionen Filmverleih GmbH

Gewinnspiel zum Kinostart von "Maria Montessori" © Neue Visionen Filmverleih GmbH

Der Film wird u.a. im Cinema in Frankfurt am Main, im CasaBlanca Art House in Bad Soden am Taunus und im Kino Kelkheim gezeigt. Hier geht’s zu den Kinos und Tickets: https://ticketing.neuevisionen.de/maria-montessori/tickets

Der Film gibt bewegende Einblicke in einen entscheidenden frühen Abschnitt im Leben von Dr. Maria Montessori, einer genialen Pädagogin und herausragenden Persönlichkeit des 20. Jahrhunderts.

In einer fiktionalisierten Darstellung zeichnet der Film die großen Herausforderungen nach, denen sie vor 125 Jahren als intelligente, wissenschaftlich engagierte Frau beruflich und privat gegenüberstand. Der persönliche Konflikt zwischen ihrer leidenschaftlich vorangetriebenen Arbeit, ihrem Anspruch als eigenständige Frau und der Beziehung zu ihrem unehelich geborenen Sohn Mario wird auf einfühlsame Weise wiedergegeben.

Gleichzeitig beleuchtet der Film die erste Phase von Montessoris wegweisender pädagogisch-wissenschaftlicher Arbeit. Systematische Beobachtungen und Rückschlüsse bei vernachlässigten und geistig behinderten Kindern bildeten eine der Grundlagen für ihre "Entdeckung des Kindes".

So verknüpft der sehenswerte, aufwendig ausgestattete Film wichtige historische Entwicklungen zur Reformpädagogik sowohl mit Kinderrechten als auch mit Frauenrechten – wichtige Themen, die noch heute aktuell sind.

Hier geht's zu den Seiten des Filmverleihs mit Informationen zur Regisseurin, Cast, Fotos und einem Trailer.

Der Filmverleih startet zum Kinostart ein Gewinnspiel, bei dem man mit dem Kinoticket einen Gutschein über 500,00 Euro zum Kauf von Montessori-Lernmaterialien oder Montessori-Spielzeug in einem Online-Shop gewinnen kann. Infos gibt's ebenfalls auf der oben verlinkten Seite des Filmverleihs bzw. über den Flyer hier rechts neben dem Artikel.

 

GESCHICHTLICHE EINORDNUNG

Der Film baut auf realen Begebenheiten im Leben von Maria Montessori auf:

Aus Maria Montessoris unehelicher Beziehung mit ihrem Arztkollegen Giuseppe Montesano entsprang deren Sohn Mario Montessori, geb. 31.03.1898. Eine Heirat hätte damals das Ende ihrer beruflichen Karriere bedeutet. So beschlossen sie schweren Herzens gemeinsam, das Kind zu einer Pflegefamilie auf dem Land zu geben.

Im Jahre 1900 beginnt der Film. Die im Film wichtige Figur der Französin Lili d'Alengy ist fiktiv.

Montessori und Montesano kannten sich von der gemeinsamen Arbeit an der Psychiatrischen Klinik in Rom. Gemeinsam wurden sie im Jahre 1900 Direktoren eines innovativen neuen Heilpädagogischen Lehrerausbildungsinstituts (La Scuola Magistrale Ortofrenica). Basierend auf Montessoris zunächst medizinischem Hintergrund baute sie am Institut ihre wegweisende pädagogisch-wissenschaftliche Arbeit aus.

Diese systematischen Beobachtungen und Rückschlüsse bei vernachlässigten und geistig behinderten Kindern bildeten eine der Grundlagen ihres allerdings erst Jahre später ausformulierten pädagogischen Konzepts. Wie im Film dargestellt, griff sie Erkenntnisse und Lernmaterial der französischen Ärzte Séguin und Itard aus dem 19. Jahrhundert auf.

Als Montesano, entgegen der gemeinsamen Absprache, 1901 jemand anders heiratete, brach die Beziehung auseinander und Montessori verließ das Institut. Hier endet der Film.

Montessori nahm daraufhin ein Zweitstudium in Pädagogik, Experimentalpsychologie und Anthropologie auf. Parallel zu einer Unidozententätigkeit von 1904 bis 1908 wurde sie eingeladen, für eine Wohnungsbaugesellschaft in einem Elendsviertel ab 1907 die vorschulische Kinderbetreuung zu übernehmen. Hieraus entstand das erste Kinderhaus („casa dei bambini“), in der sie ihre Pädagogik erstmals umsetzte. 1909 veröffentlichte sie das Buch "Il metodo della pedagogia scientifica", das sie weltberühmt machte.

Insofern ist die im Film angedeutete weitere berufliche Entwicklung von Montessori und von ihrer Pädagogik aus erzählerischen Gründen zeitlich etwas verdichtet dargestellt.

Ihren Sohn Mario nahm Montessori 1913 zu sich auf, gab ihn allerdings zunächst als ihren Neffen aus.

Ausführlichere Informationen zu Maria Montessori finden Sie hier auf unserer Webseite,

einen detaillierten Lebenslauf finden Sie hier auf der Webseite von Montessori Deutschland,

und hier erhalten Sie Informationen zu ihrer Pädagogik.

In der Gesamtausgabe von Montessoris Werken findet sich im Band "Die Entdeckung des Kindes" (Herder, 2010) im Anhang II, Kapitel 1, eine "Zusammenfassung der Didaktikvorlesungen" an der Scuola Magistrale Ortofrenica im Jahre 1900. Teilweise findet man die didaktischen Materialien im Film wieder, teilweise spricht Montessori im Film Sätze aus diesem Kapitel wörtlich. Im Band "Erziehung und Gesellschaft" (Herder, 2011) sind diverse interessante Schriften und Vorträge von Montessori aus der Zeit vor und nach 1900, zur Notlage von Kindern, zum Feminismus und anderen Themen.

Texte z. T. übernommen von Montessori Deutschland, www.montessori-deutschland.de