Ein Kinderhaus und eine Schule für alle

Als ein Kinderhaus und eine Schule für alle steht das Montessori-Zentrum in Hofheim allen Kindern und Jugendlichen offen. In unserem Leitbild von 2011 formulieren wir: "Unser Zentrum steht grundsätzlich allen jungen Menschen unabhängig von Herkunft, Religion oder Leistungsvermögen offen. In der Zusammensetzung der Kinderhaus- und Schulgruppen streben wir an, die gesellschaftliche Vielfalt ausgewogen zu berücksichtigen. Wir beachten die Unterschiedlichkeit in der individuellen Entwicklung und ermöglichen so das Entfalten des jeweiligen Potenzials junger Menschen. Wir sorgen für eine vorbereitete Umgebung, die auf die Bedürfnisse des jungen Menschen mit jeweils passenden Lernanreizen zugeschnitten ist."

Der Förderung im Sinne der Montessori-Pädagogik liegt der Grundgedanke zugrunde, dass alle Kinder lernen wollen und dass sie viel Potential mitbringen. Die Aufgabe der Pädagogen ist es, den Rahmen zu setzen, in dem die SchülerInnen ihre Fähigkeiten entfalten können und sich weiter entwickeln.

Förderung in diesem Sinne setzt an den Stärken der SchülerInnen an, nicht an Schwächen und Defiziten. In der Montessori-Pädagogik wird der Begriff "Kinder mit besonderen Bedürfnissen" gebraucht und dieser meint alle Kinder, die besonderer Aufmerksamkeit oder Unterstützung bedürfen: vom Hochbegabten bis zum Kind mit Lernschwierigkeiten, dem Kind mit LRS ebenso wie dem verhaltensauffälligen Kind. Anders als der Begriff der Förderung geht er nicht von den Erwachsenen aus, sondern vom Kind. Wir betrachten jedes Kind als Individuum mit besonderen Bedürfnissen. Auch "ganz besondere Kinder" werden nicht ausgesondert, sondern von den MentorInnen mit allen anderen Kindern gemeinsam in der Gruppe betreut und begleitet. Diese Kinder sind eine Bereicherung für alle.

Unter jeder Bedingung? Um dieser Aufgabe gerecht werden zu können, berücksichtigen wir bei der Aufnahme der Kinder und Jugendlichen, dass wir Gruppen zusammenzustellen können, die so gemischt sind, dass alle SchülerInnen von der gemeinsamen Arbeit profitieren können und dass die PädagogInnen allen SchülerInnen die Umgebung und die Aufmerksamkeit zur Verfügung stellen können, die sie brauchen. Das bedeutet, dass die Anzahl der SchülerInnen mit besonderem Unterstützungsbedarf begrenzt sein muss. Die Frage, ob wir ein Kind mit besonderem Unterstützungsbedarf aufnehmen können, orientiert sich daran, welche besonderen Bedürfnisse das Kind hat und auch daran, ob die äußeren Bedingungen dafür geeignet sind und ob qualifiziertes Personal vorhanden ist.

Dazu laden wir generell alle Kinder zum Schnupperunterricht an unseren Kennenlerntagen ein und führen im Anschluss daran ein Gespräch mit den Eltern, um herauszufinden, ob die Vorstellungen der Eltern und unserer Pädagogik zueinander passen. Das Lehrerteam kann auf der Basis dieser Informationen dann entscheiden, wer aufgenommen werden kann.

Eine wichtige Rolle spielt die Zusammenarbeit mit den Eltern. Wir wollen mit den Eltern Hand in Hand arbeiten. Sie sind die Experten für ihr Kind, wir sind die Experten für Pädagogik. Eine gelingende Erziehungspartnerschaft zwischen Eltern und Schule hilft der guten Entwicklung der Kinder.

Detaillierte Informationen finden Sie in unserem "Konzept zum Umgang mit Kindern mit besonderen Bedürfnissen".