Einen sehr würdigen Rahmen erhielt die Abschlussfeier durch ihren Veranstaltungsort: In der Kirche des Ordens der Schwestern vom Guten Hirten. Bis auf den letzten Platz besetzten vergangenen Freitag die 65 Abschlussschülerinnen und -schüler, ihre Eltern, Geschwister, Großeltern, Freunde, Ehemalige der Montessori-Schule, Lehrkräfte und weitere Mitarbeitende des Montessori-Zentrums die zum Festakt umgestaltete Kirche direkt neben den Schulgebäuden.
Neben Geschenken und Sonnenblumen warteten viele Stapel Abschlusszeugnisse auf ihre Übergabe an die Schülerinnen und Schüler, die sich sichtlich auf ihre Feier freuten. Auch die Schulband und der Schulchor hatten bereits alle Aufbauten und Vorbereitungen abgeschlossen, um die Feier ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler musikalisch zu begleiten. Musikalisch eingeleitet wurde die Feier von Cosima Lerch mit ihrem Solo „Panis angelikus“.
Almut Edinger, die Pädagogische Direktorin des Montessori-Zentrums, eröffnete mit einem Zitat von Maria Montessori ihre Rede: „Ich halte es für möglich, eine neue Gesellschaft vorauszusehen, in der der Mensch fähiger sein wird, weil man Vertrauen in Ihn setzte als er Kind war.“ „Dies sei einer der elementarsten Aspekte der pädagogischen Arbeit am Montessori-Zentrum Hofheim e.V. und alle Einrichtungen des Zentrums legten immer großen Wert darauf, den jungen Menschen diesen Raum zu geben. Raum, um selbstbestimmt und demokratisch Probleme, Lösungen und Vorhaben zu besprechen und anzugehen. Raum, um selbstbestimmt zu lernen, auf Augenhöhe gleichwürdig zu kommunizieren und Selbstwirksamkeit zu erfahren. Junge Menschen, die sich gesehen und ernstgenommen fühlen, die von an Anfang an in den Schulalltag und die Schulentwicklung eingebunden werden, haben die Chance zu wachsen, sich zu entfalten und zu sozialen und selbstbewussten Individuen heranzuwachsen.“ Zum Ende ihrer Rede beglückwünschte Almut Edinger die Abschlussschülerinnen und Abschlussschüler zu ihren erfolgreichen Abschlüssen und ermutigte sie, die gelernten Prinzipien in der Welt einzubringen. Sich für eine Gesellschaft einzusetzen, in der Vertrauen, Respekt und Selbstbestimmung im Mittelpunkt stehen.
Im Anschluss gratulierte die Schulleiterin Diana Dimitrov, die seit dem 01.02.2024 im Amt ist, den Absolventinnen und Absolventen. Diana Dimitrov: „Es kommt nicht so sehr darauf an, wo ihr demnächst sein werdet. Sondern es kommt darauf an, welche Rolle ihr einnehmt, welche Haltung ihr zu den neuen Herausforderungen entwickelt und auf welche Menschen ihr dabei trefft. Wir sind zuversichtlich, dass ihr hervorragende Grundlagen und Fähigkeiten habt, um die persönlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen in der Zukunft zu meistern. Behaltet eure Neugierde, eure Offenheit, eure Kreativität und vor allem den Mut, auf andere Menschen zuzugehen und mit ihnen zusammenzuarbeiten. Nutzt ihre Stärken und unterschiedlichen Perspektiven. Habt Geduld und Nachsicht mit Schwächen und Frustrationen. Gebt nicht auf, wenn die Hürden hoch erscheinen und etwas nicht gelingt. Sich durch eigene Anstrengung etwas zu erarbeiten und an die Grenzen zu gehen, lehrt euch, was ihr wirklich leisten könnt. Und falls ihr scheitert, danach trotzdem aber weiter macht, zeigt es euch, dass ihr auf euch selbst vertrauen könnt.“ Diana Dimitrov wies in ihrer Rede ebenso daraufhin: „Noten sind weder objektiv, noch sind sie fair und schon gar nicht kann eine Ziffer etwas wirklich Wichtiges über einen Menschen aussagen. Von daher können wir uns über die sehr schönen Ergebnisse freuen, sollten ihnen jedoch einen relativierten Platz im Leben zuweisen. Die Zeugnisse mit den Ziffern sind nur die Türöffner für die nächsten Schritte, die ihr gehen werdet. Und es werden noch weitere Zahlen folgen. Aber denkt daran, sie können nie den wahren Wert eurer ganzen Persönlichkeit ausdrücken.“ Insgesamt konnten dieses Jahr: 8 Hauptschulabschlüsse, 30 Realschulabschlüsse, zwei mal der schulischen Teil des Fachabiturs und 25 mal das Abitur gefeiert werden. Nichtsdestotrotz sind Noten bzw. Durchschnitte interessant: Im Bereich der Hauptschulabschlüsse wurde ein Durchschnitt von 1,9, bei den Realschulabschlüssen 1,7 und beim Abitur einen Durchschnitt von 1,8 erreicht. Vier mal gab es die Note 1,0 - davon 2x bei den Realschulabschlüssen und 2x im Abitur.
Wanda Weise, die stellvertretende Schulsprecherin, gab in ihrer Rede für die Abschlussschüler nochmal einen Überblick über die vergangene Schulzeit und wie sich die Pädagogik Maria Montessoris im Schulalltag widergespiegelt hat und die Schülerinnen und Schüler auf ihr Leben nach der Schule vorbereitet hat: „Hilf mir, es selbst zu tun- mit diesem bekannten Zitat von Maria Montessori lassen sich auch viele pädagogische Ideen und Konzepte unserer Schule beschreiben. Während das Lernen im 1-3 Jahrgang noch unbeschwert empfunden wurde, wurde die Schulwelt im Jahrgang 4-6 schon komplexer und fordernder. Durch Projekte (..) habt ihr gelernt, mehr Verantwortung zu übernehmen und selbständig Themen zu bearbeiten. In der Sekundarstufe 1 nimmt das selbständige und eigenverantwortliche Lernen einen noch höheren Stellenwert ein. Liebe Mitschülerinnen und Mitschüler, ihr die Schule als Ort des Miteinanders und Austauschs kennengelernt, ihr habt gelernt, offen zu sein, einander zu zuhören und sich respektvoll zu verhalten. Ihr habt gelernt, eure Meinung zu vertreten, fair zu streiten und Kompromisse zu finden. Diese Kompetenzen sind heute wichtiger denn je.“ Mit guten Wünschen für die individuellen Pläne und einem Dank an die Wegbegleiter während der Schulzeit, beendete Wanda Weise ihre Rede an die Anwesenden.
Auch die Abiturientin Victoria Wassenaar nahm die Gelegenheit wahr, ihren Mitschülerinnen und Mitschülern zu gratulieren und sie mit einem humorigen Rückblick zu verabschieden. Mit der Vorstellung von kurzweiligen Anekdoten und liebevoll lustigen Charakteristiken ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler wurde klar, dass die Schulzeit zwar durch aus auch anstrengend aber auch alles andere als langweilig war.
Die Zeugnisübergabe nahm die Schulleiterin Diana Dimitrov gemeinsam mit den Mentorinnen und Mentoren der Sekundarstufe I vor. 8 Schülerinnen und Schüler haben qualifizierten Hauptschulabschluss erreicht – 7 davon bleiben ein weiteres Schuljahr. Von den 30 Prüflingen in den Realschulprüfungen haben 28 die Eignung für die Oberstufe erhalten. 7 Schüler*innen verlassen die Schule, um eine Ausbildung zu machen, 21 wechseln in die Gymnasiale Oberstufe. Neben den Zeugnissen erhielten alle individuelle Geschenke von ihren Mentor*innen und eine Sonnenblume.
Zwischen der Zeugnisübergabe für die Haupt-/Realschule und die Abiturient*innen traten die Schulband und der Schulchor auf und beeindruckte mit „Rewrite the stars“, „This is me“ und „From now on“.
Danach übergab Diana Dimitrov mit den Tutorinnen und Tutoren aus der Oberstufe den Abiturientinnen und Abiturienten ihre Zeugnisse, die Sonnenblumen und Geschenke.
Ein großes Dankeschön ging von der Schulleiterin an den Orden der Schwestern vom Guten Hirten und Bruder Norbert von den Franziskanern für die Zustimmung zur Nutzung der Kirche, an die Eltern für das Vertrauen, die langjährige partnerschaftliche Zusammenarbeit und Unterstützung. Sie dankte den Lehrkräften, dass sie diesen Bildungsweg mit Geduld, Einfühlungsvermögen und Fachkompetenz begleitet haben und so die Schülerinnen und Schüler befähigten, alle Hürden zu meistern.
Das Montessori-Zentrum gratuliert allen zu den bestandenen Prüfungen und ihren Abschlüssen und wünscht alles Gute auf den neuen Wegen.