Das Montessori Model United Nations (MMUN) ist ein internationales Projekt, das die Entscheidungsprozesse der UN-Vollversammlung nachbildet und seit 13 Jahren stattfindet. Im Montessori Model UN treten Schülerinnen und Schüler aus aller Welt in die Rolle von Botschaftern aus UN-Mitgliedsstaaten, um aktuelle Themen wie Frieden und Sicherheit, Menschenrechte, Umwelt, Ernährung und Hunger, wirtschaftliche Entwicklung und Globalisierung zu diskutieren.
Die 9- bis 15-Jährigen werden Ländern zugeordnet und vertreten die Interessen dieser Länder. Sie halten Reden, bereiten Resolutionsentwürfe vor, verhandeln mit Verbündeten und Kontrahenten, suchen Lösungen für Konflikte. Was sie in der Vorbereitung und während der MMUN-Konferenz lernen, geht weit über Fachwissen in Politik, Geschichte, Geografie, Kultur, Wirtschaft und Wissenschaft hinaus. Sie erleben Politik, Diplomatie und das Ringen um Positionen und Resolutionen. Sie lernen andere Perspektiven einzunehmen und entwickeln ein Verständnis für die Bedürfnisse und Rechte anderer. Sie lernen andere Kulturen, politische Sichtweisen und Überzeugungen zu respektieren. Ganz im Sinne der Friedensbotschafterin Maria Montessori lernen sie die Arbeitsweise der Vereinten Nationen kennen und deren Rolle als größte friedenssichernde und humanitäre Organisation. Sie erleben sich als junge Menschen, die eine Stimme als auch eine Verantwortung haben im Hinblick auf die Gestaltung ihrer Zukunft, und nehmen Impulse mit, sich in ihren Schulen zuhause einzusetzen für Frieden und nachhaltige Entwicklung.
Montessori-Schule Hofheim als erste deutsche und einzige europäische Schule bei der MMUN-Konferenz in New York
Die Schülerinnen und Schüler der Montessori-Schule am Montessori-Zentrum Hofheim nahmen in diesem Jahr erstmals an der internationalen Konferenz in New York teil. Die Montessori-Schüler waren unter 1600 Teilnehmern die einzigen Vertreter aus Europa und die erste Schule aus Deutschland seit Bestehen der MMUN-Konferenzen. Sie vertraten das Land Japan.
Die große Herausforderung und Anstrengung in Vorbereitung auf die Konferenz, bei der sie fachlich und sprachlich unter mehrheitlich Muttersprachlern in englischer Sprache hervorragende Arbeit leisteten, empfanden alle lohnenswert. „Es war absolut spannend, so viele Jugendliche aus aller Welt zu treffen, mit ihnen zu reden und miteinander zu arbeiten.“, war die übereinstimmende Meinung der MMUN-Botschafter. Nachwirkungen hat bei allen auch dieses Erlebnis: „Im UN-Saal an den Tischen sitzen und arbeiten zu dürfen, an denen sonst die Botschafter aller Länder der Welt sitzen, war großartig und beeindruckend.“
Neben der Eröffnungszeremonie mit Einmarsch der Fahnen, Ausschuss-Sitzungen, der Erarbeitung von Positionspapieren und Resolutionen und der Vollversammlung kamen auch die Unterhaltung und der Spaß bei einer Kulturnacht, bei der von unseren MMUN-Botschaftern ein japanischer Tanz vorgeführt wurde, und bei einer Partynacht nicht zu kurz.
Besonders nachdrücklich ist allen ihre kurze Ansprache zu ihrem „Positionspapier“ am Rednerpult im Gedächtnis geblieben. Neben inhaltlicher Botschaft ging es auch noch um das Meistern der Kommunikation in englischer Sprache, dem sicheren, souveränen Auftritt und dem Umgang mit dem eigenen Lampenfieber.
Aber der Auftrag der MMUN-Botschafter ist mit der Rückkehr noch nicht ganz erfüllt, denn jetzt wollen sie als Botschafter innerhalb der Schulgemeinschaft tätig sein und die Gedanken und die Inspiration, die sie mitgebracht haben, weitertragen.
Einen großen Dank für die Durchführung des Projektes gebührt der Projektleiterin Andrea Klingenhäger, der japanischen Botschaft und dem Japanisch-deutschen Bon-Odori Tanzkreis e.V. in Frankfurt sowie den Eltern, der begleitenden Mutter und den Lehrerinnen für ihre Unterstützung.