Die kleine Bienenschule im Montessori-Zentrum

Bienen an die Schule – das wünschten sich Kinder und Lernbegleiterinnen der Montessori Schule in Hofheim.

Der Einzug des Bienenschwarms in ihr neues Zuhause

Unser Imker-Nachwuchs

Unser Imker-Nachwuchs

Bienenhaltung passt in das pädagogische Konzept der Schule, in den Gedanken der „Kosmischen Erziehung“ für die 6-  bis 12-Jährigen (und im Sinne einer selbständigen Tierhaltung auch in das Konzept des Erdkinderplanes von Maria Montessori für die 13- bis 16-Jährigen). Und nicht nur deshalb suchte die Schule Beratung für den geeigneten Umgang mit diesem lehrreichen Insektenstaat.
Mit Katrin Conzelmann-Stingl, die selber Kinder an der Schule hat und dieses Projekt über „ecokids“ durchführt, wurde eine erfahrene Imkerin gefunden.

Schon im Winter 2015 haben die Schüler der A-Blau an einem Bastelnachmittag vor Weihnachten mit Wachs gearbeitet. Den Kindern hatte es sehr gefallen, dieses formbare, warme und kreative Material mit ihren Händchen zu kneten, zu drücken und auszustanzen. Die Ergebnisse haben sie mit nach Hause genommen, unter den Weihnachtsbaum gelegt und dort angehängt.

Im Frühjahr haben die Kinder dann die Imkerin Katrin Conzelmann-Stingl an ihrem eigenen Bienenstand besucht und mal einen kurzen Blick in eine leere Bienenbeute geworfen. Mit Honigbrot wurden die BesucherInnen und Besucher verwöhnt und wieder zurück in den Unterricht entlassen.

Im Frühsommer war es dann soweit und im Schulgarten konnte probeweise ein Ableger-Völkchen angesiedelt werden. Neben dem Biotop wurde eine Fläche gefunden, um die Bienen aufzustellen. Neugierig umschwärmten fortan Kinder und Bienen diesen neuen Standort an der Schule. 

Allerdings konnte man es zunächst nur beim Beobachten belassen, da den Bienen neben Neugier durchaus auch mit Respekt begegnet wurde. So richtig wussten weder SchülerInnen noch LehrerInnen, was sich dort entwickelt oder auch entwickeln sollte. Da aber mit dem Einzug der Bienen aufs Gelände sich der Kreis der Neugierigen erweiterte, musste ein sinnvolles Konzept für die SchülerInnen her: Wie kann man SchülerInnen an die Biene heranführen?

Ein System mit theoretischen und praktischen Lernbausteinen fügt das Wissen im Laufe des Schuljahres zusammen, sodass am Ende ein vollständiges Bienenjahr abgedeckt ist.

Angefangen mit den praktischen Arbeiten, dem Bau der Bienenbehausung und deren Bemalung bis zum theoretischen Unterricht über den Aufbau des Bienenvolkes lernen Kinder und LehrerInnen, wie sich ein Volk entwickelt und mit ihm zusammen die notwendige Behausung wachsen muss. Außerdem kann viel über den Schwänzeltanz, die Begattung der Königin und auch über das Leben der Wildbienen gelernt werden.

Wir haben noch viel vor: den Bau von Wildbienenhotels, Aussaat von Bienenweide und diversen anderen bienenbezogenen Handwerks-arbeiten. Bienentagebücher gibt es schon, in die man hineinschauen und nachlesen kann, wie die Bienen leben. Diese wurden von unseren Projektstartkindern der A-Blau im letzten Jahr erstellt.

Die Bienenhaltung soll auch in den englischen Sprachunterricht eingebaut werden, damit ein reger fachlicher Kontakt zu der Austauschschule von „ecokids“ in Tansania aufgenommen werden kann. Cool hierbei wären digitale Tagebücher, die über die sozialen Medien geteilt werden könnten, unterstützt mit tollen Filmen, Lifestories und Interviews.

Die Lernanwendung durch ein Bienenvolk ist sehr groß und viele weitere Ideen und Umsetzungen sollen einfließen. Interessierte LehrerInnen und SchülerInnen wenden sich hierzu bitte an Katrin Conzelmann-Stingl (Email: katrin(at)conzelmann-stingl.com)

(08.09.2016)