"Die Welt gestalten, statt sie nur zu erdulden"

54 erfolgreiche und freudestrahlende Schülerinnen und Schüler mit Haupt- und Realschulabschluss und Abitur verabschiedet

Fotos: Rüdiger Kern, Magic Photon

Almut Edinger, Pädagogische Direktorin

Ulrike Molter-Nawrath, Schulleiterin

Strahlende Abschlussschülerinnen und -schüler mit ihren Haupt- und Realschulzeugnissen

Die Abiturientinnen und Abiturienten freuen sich über ihr Zeugnis der Hochschulreife

Bereit zum Empfang auf dem Montessori-Campus

Erstmals nach der erzwungenen Coronapause fand die Abschlussfeier der Montessori-Schule wieder in der Kirche des Ordens der Schwestern vom Guten Hirten statt – ein würdiger Rahmen für eine besondere Feier. Bis auf den letzten Platz besetzten vergangenen Freitag die 54 Abschlussschülerinnen und -schüler, ihre Eltern, Geschwister, Großeltern, Freunde, Ehemalige der Montessori-Schule, Lehrkräfte und weitere Mitarbeitende des Montessori-Zentrums die zum Festakt umgestaltete Kirche direkt neben den Schulgebäuden.

Strahlend wie die Schülerinnen und Schüler leuchteten in großer Anzahl gelbe Sonnenblumen neben frischen Kräutertöpfen auf dem Tisch mit den Zeugnissen neben dem Rednerpult. Auf der anderen Seite postierten sich die Schulband und der Schulchor, um die Feier zu Ehren ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler musikalisch zu begleiten.

Die Begrüßung durch Almut Edinger, die Pädagogische Direktorin des Montessori-Zentrums, fand in Kürze und mit Würze statt, denn schließlich sollte die Zeugnisübergabe im Mittelpunkt stehen und damit -so ihre Aussage- der Beginn eines neuen Lebensabschnittes. Sei es mit dem Schritt in eine berufliche Ausbildung, in das 10. Schuljahr und damit in ein neues Prüfungsjahr für den Realschulabschluss, einen Wechsel in die Gymnasiale Oberstufe am Zentrum, in ein Auslandsjahr oder zum Studium. Allen wünschte Edinger „den nötigen Mut, dass Euch niemals die Ideen ausgehen werden, Neugier auf das, was noch kommt, und einen Optimismus, der Euch immer begleiten möge.“

Im Anschluss gratulierte die Schulleiterin Ulrike Molter-Nawrath den Absolventinnen und Absolventen und führte auf, in welcher Form die Montessori-Pädagogik sie in den vergangenen Jahren begleitet und geprägt hat. „Ihr habt gelernt, selbstständig zu denken, Eure eigenen Interessen zu verfolgen, Verantwortung für Euer Lernen zu übernehmen… Euch selbst zu organisieren, Eure Zeit effektiv zu nutzen, mit anderen zusammenzuarbeiten, Kompromisse zu finden und Eure eigenen Stärken einzubringen...“ „Aber die Montessori-Pädagogik hat Euch nicht nur auf den schulischen Erfolg vorbereitet, sondern auf das Leben selbst.“, so Molter-Nawrath, „Ihr habt gelernt, respektvoll miteinander umzugehen, andere Meinungen anzuerkennen und Empathie zu zeigen, Konflikte friedlich zu lösen und eine positive Atmosphäre in Eurer Gemeinschaft zu schaffen.“ Und dann gab sie als Schulleiterin zu, dass sie den Versuch gewagt hat, einen Teil ihrer Rede, diesen ersten Teil, mit Vorgabe einiger Stichworte von Chat GPT schreiben zu lassen. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen, aber was die Künstliche Intelligenz nicht wissen konnte, ist das besondere Gefühl, die aufgeregten und strahlenden Schülerinnen und Schüler heute so erwachsen oder bei den jüngeren Jahrgängen auf einem guten Weg dahin vor sich zu sehen. Künstliche Intelligenz kann nicht formulieren, was menschliche Beziehungen und die Fähigkeiten von Menschen ausmachen, nämlich die zwischenmenschliche Kommunikation, Empathie, Verantwortung füreinander übernehmen, kritisches Denken und damit auch die eigenen Texte bewerten zu können, Urteilsfähigkeit, Entscheidungen zu treffen und auch unvernünftige Dinge tun zu können, einfach weil sie Spaß machen.

Molter-Nawrath wünschte allen Abschlussschülerinnen und Abschlussschülern, „dass Ihr die Welt gestalten könnt, statt sie nur passiv zu erdulden, dass Ihr Eure Träume lebt und Euer ganz persönliches Glück dabei findet.“

Maria Schultheiß, eine Realschulabschlussschülerin, die als sog. Quereinsteigerin erst ein Schuljahr an der Montessori-Schule ist, hatte sich für eine kurze Dankesrede angemeldet. Ihr stand die Freude über ihr Zeugnis, aber auch, dass sie an der Montessori-Schule sein durfte und noch weitere 3 Jahre bleiben werde, deutlich ins Gesicht geschrieben. Voller Enthusiasmus gestand sie, dass ihr viele negative Erfahrungen in ihrem Leben erspart geblieben wären, wenn sie schon viel früher den Schritt des Wechsels von der Regelschule auf die Montessori-Schule gewagt hätte.

Auch die Schulsprecherin Katharina Bülter und der Schulsprecher Finn Scheidweiler nahmen die Gelegenheit wahr, ihren Mitschülerinnen und Mitschülern zu gratulieren und sie -zumindest eine kleine Anzahl- auch zu verabschieden. Mit launigen Worten erinnerten sie an gemeinsame Aktionen, an freudige Erlebnisse und mühevolle Arbeit.

Die Zeugnisübergabe nahm die Schulleiterin Ulrike Molter-Nawrath gemeinsam mit den Mentorinnen und Mentoren der Sekundarstufe I vor. 3 Schülerinnen und Schüler haben mit einem Notenschnitt von 1,9 den qualifizierten Hauptschulabschluss erreicht – und bleiben ein weiteres Schuljahr. Von den 31 Prüflingen in den Realschulprüfungen haben 28 die Eignung für die Oberstufe erhalten. 5 Schüler*innen verlassen die Schule, um eine Ausbildung zu machen, 26 wechseln in die Gymnasiale Oberstufe. Der Schnitt der Realschulabschlüsse lag bei hervorragenden 1,8. Neben den Zeugnissen erhielten alle individuelle Geschenke von ihren Mentor*innen und eine Sonnenblume.

Zwischen der Zeugnisübergabe für die Haupt-/Realschule und die Abiturient*innen erfreuten die Schulband und der Schulchor mit flotten Popsongs ihre Zuhörer.

Nach den wundervollen Songs übergab Molter-Nawrath mit den Tutorinnen und Tutoren aus der Oberstufe den Abiturientinnen und Abiturienten ihre Zeugnisse, die Sonnenblumen und Geschenke. 20 Oberstufenschüler hatten sich den zentralen hessischen Abiturprüfungen gestellt und hervorragend abgeschnitten. Der Notenschnitt liegt bei 1,64. Der Traumschnitt von 1,0 wurde sechsmal erreicht.

Ein großes Dankeschön ging von der Schulleiterin an den Orden der Schwestern vom Guten Hirten für die Zustimmung zur Nutzung der Kirche, an die Eltern für das Vertrauen, die langjährige partnerschaftliche Zusammenarbeit und Unterstützung. Sie dankte den Lehrkräften, dass sie mit großem persönlichem Engagement, Geduld und Ausdauer, mit Freude und Herzblut in guten wie auch in schwierigeren Zeiten und Phasen da sind und den jungen Menschen Freiheiten aber auch Grenzen aufgetan haben, in denen sie sich entwickeln und gedeihen konnten.

Das Montessori-Zentrum gratuliert allen zu den bestandenen Prüfungen und ihren Abschlüssen und wünscht alles Gute auf den neuen Wegen.

Weitere Fotos sind in der Bildergalerie veröffentlicht.