Studienfahrt nach Strasbourg

Vom 10.07 – 13.07.23, in einer der letzten Woche des vergangenen Schuljahrs, konnte sich unser Französisch-Kurs der 11. Klasse noch über ein besonderes Ereignis freuen:

Es fand nämlich eine Studienfahrt nach Strasbourg statt. Diese war nicht lange vorher geplant gewesen, eine eher spontane Idee, sechs Wochen vor der Reise, führte zu diesem Erlebnis.
Da unsere Gruppe nur aus sieben Schülern plus einer Lehrerin bestand, war die Organisation vergleichsweise weniger aufwendig, aber dennoch eine Herausforderung.  Vor allem die Rückfahrt blieb für einige Zeit ein Problem, da es infolge der Vorbereitungen zum französischen Nationalfeiertag sehr schwierig war, eine (günstige) Rückfahrgelegenheit zu bekommen.
Die Antwort auf dieses Problem entstand durch die Planung eines Tagesausfluges nach Strasbourg für die Französisch-Gruppen der Cs. Der dafür bestellte Bus konnte uns anschließend zusammen wieder zurück nach Hofheim fahren. Durch diese Lösung stand die Organisation – die Fahrt konnte beginnen.

Los ging es um 10.30 Uhr am Frankfurter Hauptbahnhof. Ein Flixbus brachte uns von dort nach Strasbourg, wo wir um 14.45 Uhr ankamen. Anschließend fuhren wir mit Bus und Tram nach Geispolsheim, einem Dorf etwas außerhalb der Stadt, wo die Unterkunft gemietet worden war. Eine Wohnung direkt in Strasbourg war wegen der spontanen Planung nicht mehr zu bekommen gewesen. Das bedeutete auch, dass der Weg ins Zentrum von Strasbourg etwas länger war. Am ersten Tag fuhren wir daher nicht nochmal ins Zentrum, sondern beließen es bei einem Spaziergang um Geispolsheim herum.
Das Programm für den Aufenthalt war recht überschaubar: Ein Schokoladenmuseum sowie die Astronomische Uhr sollten besichtigt werden, außerdem war eine Führung durch das EU-Parlament geplant. Im Zentrum stand dabei natürlich auch der Sprachkontakt, der uns die Sprache nochmal näherbringen sollte. Dieser war mal mehr, mal weniger präsent – im Restaurant häufig nicht, da man sich eher auf Englisch, manchmal sogar auf Deutsch verständigte. Bei den tatsächlichen Aktivitäten war das aber nicht der Fall, hier konnte man die französische Sprache sozusagen live erleben.

Am Dienstag stand das Schokoladenmuseum auf dem Programm. Dabei handelte es sich um das Gelände einer Schokoladenfirma, die ihre „nebenan“ hergestellte Schokolade in einem anderen Gebäude präsentierte. Unter anderem wurde der Herstellungsprozess und die Charakteristika verschiedener Schokoladen (diesmal auch auf Französisch) beschrieben. Zudem gab es eine Art Workshop, bei dem man seine eigene Schokolade verzieren konnte. Dafür wurden flüssige Schokolade und zahlreiche Dekorationen bereitgestellt, die auch für die echten Produkte der Firma verwendet werden. Formen gab es für uns jedoch nicht – unsere Kreationen konnten höchstens als „Schokoladenkleckse“ bezeichnet werden und kamen echten Pralinen nicht nahe. Nichtsdestotrotz konnte man sie anschließend zum Verzehr mitnehmen.
Da das Schokoladenmuseum tatsächlich nicht direkt in Strasbourg lag, wurde der restliche Tag eben dort verbracht. Wir konnten viele Plätze und Gebäude kennenlernen und uns einen Überblick über das Stadtzentrum verschaffen.

Am Abend geschah schließlich noch etwas Dramatisches: Es war eine Sturmwarnung vorhergesagt, was zunächst nicht zu stimmen schien, da um 19.00 Uhr, als wir in einem Restaurant zu Abend aßen, noch keine Anzeichen eines Sturms zu erkennen waren.
Dennoch fuhren keine Busse mehr und wir konnten dadurch nicht mehr in die Wohnung zurückfahren. Die Lösung: Eine Art Rufbus, der uns an einer Haltestelle auflesen würde.
Schon als wir die Haltestelle erreichten, hatte es angefangen, leicht zu regnen, doch das blieb nicht so. Regen und Wind wurden immer stärker, bis schließlich ein Hagelsturm entstand. Zeitweise donnerten kirschgroße Hagelkörner so laut auf das große Dach der Haltestelle, dass man sich kaum noch hören konnte. Während dieses Wetters hielten zwei Rufbusse an, doch nicht den, welchen wir bestellt hatten. Erst, nachdem das Schlimmste schon vorübergezogen war, kam dann doch der richtige an und brachte uns zurück nach Geispolsheim.

Im Zentrum des nächsten Tages stand die Führung durchs EU-Parlament. Die Anfahrt erwies sich allerdings als problematisch - nur drei von uns erwischten den Bus, mit dem wir rechtzeitig um 11.00 Uhr am Parlament ankommen würden. Wir warteten auf die anderen und  konnten einen Teil der Führung deshalb nicht erleben. Wir konnten jedoch Fragen bezüglich den Aufgaben des Parlaments und der Besetzung stellen. In diesem Teil der Führung war die französische Sprache sehr präsent – vielleicht so präsent wie bei keiner anderen Situation während unseres Aufenthalts.
Schließlich durften wir auch noch für eine Weile in den Sitzungssaal, wo man der Versammlung von oben zuschauen und -hören konnte. Zwar hörten wir keine Rede, (zurzeit wurde „nur“ über Gesetze abgestimmt) doch immerhin sahen wir die Sitzung live in ihrer vollen Größe – etwas, was man auch dort nicht jeden Tag erleben kann.

Als letzte Aktivität am Donnerstag war die Besichtigung der Astronomischen Uhr im Münster zusammen mit den C-Schülern geplant. Mit diesen trafen wir uns im Stadtzentrum und liefen dann zur „Cathédrale Notre-Dame de Strasbourg“. Im Inneren der Kirche erwartete uns ein Video, in dem die vielen verschiedenen Funktionen sowie die Geschichte der Astronomischen Uhr auf Französisch erklärt wurden. Unter anderem, so erfuhren wir, besitzt sie eine mechanische Rechenmaschine, mit der die wichtigsten kirchlichen Daten für jedes neue Jahr berechnet werden. An diesen Tagen schlägt die Uhr außerhalb ihres normalen Rhythmus.

Der restliche Nachmittag wurde anschließend in Straßburg verbracht, sodass auch die C-Schüler Gelegenheit bekamen, sich die Stadt genauer anzusehen. Gegen 17.30 Uhr fand die Abfahrt statt und ohne die Stopps, die wir durch die Anreise mit dem Flixbus gemacht hatten, kamen wir bereits nach guten drei Stunden in Hofheim an.

Im Großen und Ganzen war die Studienfahrt ein Erfolg – vor Ort traten keine großen Schwierigkeiten auf, die Aktivitäten waren abwechslungsreich und jeder hatte Spaß an der Reise. Zu erwähnen ist natürlich auch der Kontakt mit der Sprache, der gerade bei unseren Ausflugszielen stark zum Vorschein kam. Die einzige „Panne“, für die wir etwas konnten, war der verpasste Bus zum EU-Parlament, durch den wir einen Teil unseres Erlebnisses aufgeben mussten. Ansonsten war sowohl unsere Reise als auch der Tagesausflug der C-Schüler sehr gelungen – obwohl beide in einer Zeitspanne von nur sechs Wochen geplant wurden.